Semmelknödel, oder Semmelkloß, sind eine der klassischsten, deutschen Beilagen und sehr beliebt. Sie passen zu vielen Gerichten, geben aber auch einfach mit Soße eine tolle Mahlzeit ab. Und das tollste: Du kannst Semmelknödel mit unserem Grundrezept einfach selber machen, es ist einfacher, als du vielleicht denkst.
Mit unserem einfachen Rezept für Semmelknödel zauberst du die runden Leckerbissen für jede Gelegenheit auf den Teller deiner Gäste und Familie.
Woher kommen die Knödel?
Die Geschichte der Semmelknödel reicht zurück bis mindestens ins Mittelalter. Wie viele Gerichte aus Resten, waren die kleinen Brotbälle unter den ärmeren Bauern verbreitet, die immer Brot, Milch und Eier zur Verfügung hatten. Sie sind bis heute im deutschen, österreichischen und böhmischen Raum besonders verbreitet.
Sie wurden als nahrhafte Beilage für Gerichte wie Gulasch und Eintöpfe gegessen, aber auch pur. Im Laufe der Zeit wurden die Knödel weiter verfeinert und man fügte verschiedene Gewürze und Zutaten hinzu.
So haben sich regionale verschiedene Semmelknödelarten herausgebildet. Heutzutage sind Semmelknödel ein fester Bestandteil der deftigen, deutschen Küche und werden vor allem an Festtagen wie Weihnachten oder anderen Anlässen serviert.
Tipps für tolle Semmelknödel
- Verwende altbackene Brötchen, die mindestens 2 bis 3 Tage alt sind. Sie sollen allerdings noch nicht ganz und gar hart sein. Üblicherweise wird weißes Brot genommen.
- Die gemischte Knödelmasse muss für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen, bevor Du daraus Knödel formst und diese garziehst. So hat das Brot Zeit, die Feuchtigkeit der anderen Zutaten aufzunehmen und bleibt fest.
- Verwende frische Eier, fetthaltige Milch und würze reichlich. So bekommst du tolle Semmelknödel wie von Uroma.
- Forme deine Knödel gleichmäßig groß und fest. So werden alle zur gleichen Zeit gar und zerfallen nicht.
- Gare sie im heißen, aber nicht kochenden Wasser. Sie sollen langsam gar ziehen. Wenn du sie kochst zerfallen sie meist.
Was passt zu Semmelknödeln?
In der klassischen Küche werden die Knödel zu deftigen Fleischgerichten oder Soßen serviert. Typisch sind Gulasch, Schweinebraten, Eintopf oder Semmelknödel mit Pilzsauce.
Ideen für Reste
Semmelknödelreste müssen nicht verschwendet werden! Du kannst sie für mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren und wieder aufwärmen, zum Beispiel in der Mikrowelle oder über Dampf. Du kannst aus ihnen auch neue Semmelknödel formen, indem du die Reste wieder klein schneidest, sie erneut mit Milch und Eiern mischst und garziehen lässt.
Du kannst sie aber auch anders verwerten. Schneide sie in Scheiben und brate diese goldbraun an. Serviere die Scheiben mit gebratenen Pilzen, z.B. Pfifferlingssoße oder Steinpilzsahnesoße. Probiere es mal mit Semmelknödelauflauf: Knödel einfach in Scheiben schneiden, mit Eiern und etwas Milch vermischen, mit geriebenem Käse bestreuen und backen.
Auch Semmelknödel-Salat ist lecker: Reste in Würfel schneiden, mit frischen Tomaten, Gurken, Zwiebeln und einem Dressing aus Essig, Öl und Senf vermischen. Mit frischen Kräutern garnieren und servieren.
Semmelknödel als Suppeneinlage machen aus einer Suppe eine sättigende Mahlzeit. Du kannst sie auch mit Brühe übergießen und eine Brotsuppe daraus machen.
Variationen
Wie bei vielen deutschen Gerichten gibt es regional unterschiedliche Varianten. So werden Breznknödel statt aus Weizenbrötchen aus Resten von Laugenbrezeln gemacht. Bayerische Semmelknödel sind die bekanntesten Semmelknödel. Sie sind relativ groß, enthalten Petersilie und andere Gewürze.
Österreichische Semmelknödel sind fester in der Konsistenz und enthalten mehr Mehl. Serviettenknödel werden aus einem ähnlichen Teig hergestellt, sie werden jedoch zu einer großen Rolle geformt und in Folie und Geschirrtuch im Wasser gargekocht.
Speckknödeln wird zusätzlich ausgelassener Speck hinzugefügt, Spinatknödel enthalten zusätzlich Spinat.
Aufbewahrung
Fertig gegarte Semmelknödel kannst du mehrere Tage im Kühlschrank aufheben. Packe sie gut ein denn sie trocknen schnell aus und nehmen Gerüche an. Auch zum Einfrieren eignen sie sich. Verpacke sie gut und taue sie bei Raumtemperatur auf.
Probiere auch Kartoffelknödel, Thüringer Klösse, halb & halb oder eine der anderen weihnachtlichen Beilagen.
Das Rezept
Omas Semmelknödel-Rezept
Zutaten
- 250 g Brötchen, altbacken, etwa 4 bis 5 Stück
- 150 ml Milch
- 2 Eier
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- 2 EL Butter
- 1 Handvoll Petersilie, fein gehackt
- 1 TL Salz
- 1 Prise Muskatnuss
- Semmelbrösel
Anleitungen
- Die Semmeln/Brötchen in Würfel schneiden. Gib sie eine große Schüssel.
- Erhitze die Milch bis kurz vor den Siedepunkt. Über die Semmelwürfel gießen und gut vermischen. Die Schüssel abdecken und die Knödelmasse 30 Minuten lang durchziehen lassen. Das Brot soll dann weich und aufgequollen sein.
- In der Zwischenzeit die Zwiebel in feine Würfel schneiden und in der Butter anbraten, bis sie weich und goldbraun ist.
- Die aufgequollenen Brotwürfel mit den Eiern, gebratenen Zwiebeln, Petersilie, Salz und Muskatnuss vermischen. Knete die Masse gut durch, sie soll gleichmäßig sein und fest sein. Wenn der Teig zu feucht ist, gib Semmelbrösel, wenn er zu fest ist, füge einen Schwapp Milch hinzu.
- Setze einen großen Topf mit viel Salzwasser auf und bringe ihn zum Kochen. Stelle die Hitze dann kleiner, sodass das Wasser nicht mehr kocht, nur noch perlt und dampft
- Befeuchte deine Hände und forme etwa handtellergroße Knödel.
- Die Knödel in den Topf geben und etwa 20 Minuten lang gar ziehen lassen. Sie sollen nicht kochen, nur ziehen.
- Sobald die Knödel an der Oberfläche schwimmen und anfangen, sich leicht zu drehen, solltest du sie sofort mit einer Schaumkelle herausschöpfen.
- Serviere sie gleich.
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