Kinder lernen viel durch Nachahmung. Ernährungsgewohnheiten sind nicht angeboren, sie sind abgeguckt und erlernt. Damit Kinder schon früh lernen, woraus Essen eigentlich gemacht ist, können sie schon sehr früh an die Zubereitung herangeführt werden. Und wer kann das so gut wie die Großeltern? Zudem macht es einen Heidenspaß und die Enkel können dabei sehr viel lernen.
Dabei ist es wichtig, bereits die jüngeren Kinder in alle Arbeitsschritte einzubeziehen und sie nicht erst dazu zu holen, wenn das Essen schon fast fertig ist. So lernen sie, wie die Nahrungsmittel im Rohzustand aussehen, wie sie riechen oder wie sie roh schmecken.
Und sie lernen, wie sie sich beim Kochen verhalten. Das heißt natürlich auch, dass die Kinder lernen mit den verschiedensten Werkzeugen zu hantieren, beispielsweise mit dem Fleischklopfer oder einem scharfen Messer.
Sich mal zu schneiden, gehört ebenfalls zum Lernprozess dazu. Mit Trost und Pflaster von Oma ist es nur noch halb so schlimm und schnell wieder vergessen.
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Mit Spaß und durch Nachahmung fürs Leben lernen
Kinder haben Spaß daran, das zu tun, was auch die Erwachsenen oder die älteren Geschwister tun. Sie beobachten ihr soziales Umfeld sehr genau. Sie lernen durch Nachahmung. Wenn Mama immer kocht, möchten das die Kleinen auch tun. Da es nicht immer möglich ist, sie in das Kochgeschehen einzubinden – das geht häufig aus Zeitgründen einfach nicht –, kann eine Spielküche eine mögliche Alternative sein.
Dort können die Kleinen mit ihrem Geschirr und in ihrer Küche für Mama und Papa, die Geschwister oder Puppe und Teddy etwas Leckeres zubereiten. Es ist Zeit und Raum für vielfältige Rollenspiele, die die Entwicklung des Kindes zusätzlich fördern.
Die Auswahl an Kinderküchen ist groß. Es gibt reine Spielküchen und Funktionsküchen, mit denen die Kinder schon richtig kochen können. Welches Modell es sein soll, hängt natürlich vom Alter des Kindes ab und von seinem Entwicklungsstand.
Damit es in der Spielküche nicht zu Verletzungen kommt, sollten die Kinder unbeaufsichtigt auf keinen Fall mit scharfen Messern oder einem heißen Ofen herumhantieren. Das bleibt dem Kochen mit Oma vorbehalten, das dann immer ein besonderes Highlight ist.
So lässt sich das Bewusstsein für gesunde Ernährung fördern
Kinder sollten alles probieren dürfen. Hackfleisch, rohe Nudeln oder alle Arten von Gemüse – wenn Kinder probieren wollen, sollte das erlaubt sein. Kinder lernen so unterschiedliche Konsistenzen von Lebensmitteln kennen.
Wer Gemüse im eigenen Garten hat, kann den Kindern sogar zeigen, wo das Gemüse herkommt, wie es wächst. Viele Kinder wissen nämlich gar nicht mehr, wie Spinat oder Himbeeren in der Natur aussehen.
Am allerwichtigsten ist es jedoch, die Kinder bei der gesamten Zubereitung mitmachen zu lassen. Es findet sich immer ein Arbeitsschritt, den schon die Kleinsten übernehmen können, beispielsweise das Umrühren der Sauce. Gibt es Kartoffelpüree, kann das Kind die Kartoffeln stampfen.
Mit diesem Trick mögen Kinder Gemüse
Wenn Kinder an der Zubereitung beteiligt waren, essen sie häufig Lebensmittel, die sie sonst verweigern. Selbst wenn das Essen nicht so gelungen ist und vielleicht sogar fürchterlich schmeckt, finden sie es toll.
Das Selberzubereiten führt zu einer emotionalen Bindung, die Wertschätzung für das Essen wird sehr viel größer.
Ein Beispiel: Kinder mögen beispielsweise meistens keine Kresse. Sie ist scharf und bitter. Haben sie die Kresse allerdings selbst gezogen, finden sie sie ganz lecker. Auf diese Weise lässt sich der Speiseplan fast spielerisch durch immer neue Zutaten erweitern.
Kinder essen oft auch nicht gerne Gemüse, da es oft von Kleinauf versäumt wird, sie konsequent heranzuführen. Deshalb kann es sehr hilfreich sein, sie dabei helfen zu lassen, das Gemüse vorzubereiten, klein zu schneiden und dann zuzubereiten. Sie sind dann schon sehr gespannt, wie das schmecken wird und mit viel Spaß und Motivation bei der Sache.
Wer Kinder dazu bringen möchte, dass sie mehr Gemüse essen, sollte diesen Trick einfach mal ausprobieren. Besonders vitaminreich bleibt Gemüse übrigens beim Dampfgaren.
Kindern eine Vielfalt an Speisen bieten
Wenn Kinder die Möglichkeit bekommen, vielfältig herum zu probieren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie lernen zu differenzieren. Sie können dann feine Nuancen schmecken. Wenn zu Hause oder bei Oma viel selbst gekocht wird, sind Kinder ganz anders kulinarisch geprägt. Sie lernen, unbekannte Speisen zu probieren.
Das könnte auch immer eine Tradition werden: Es gibt keinen Esszwang, aber ein Probiergebot. Wenn etwas Neues auf den Tisch kommt, wird das Kind zum Geschmackstester. Es probiert eine kleine Menge, vielleicht einen Löffel voll und erklärt dann, wie es geschmeckt hat.
Begeisterung für gesundes Essen beugt Übergewicht vor
Viele Kinder sind heut zu dick. Sie ernähren sich vorwiegend von Fast Food und ungesunden Snacks. Hinzu kommt akuter Bewegungsmangel, weil sie viel lieber vor Fernseher und Spielkonsole sitzen als draußen zu toben.
Lernen Kinder schon frühzeitig gesunde Essgewohnheiten, weil sie regelmäßig mit den Großeltern oder den Eltern gesundes Essen zubereiten, besteht keine so große Gefahr für Übergewicht.
Wichtig ist auch, dass das soziale Umfeld mit gutem Beispiel vorangeht. Kinder, die sich schon früh für gesunde Ernährung begeistern, werden sich auch als Jugendliche und Erwachsene gesund ernähren. Dabei ist es nicht nur wichtig, den Kindern vorzuleben, was gesundes Essen ist.
Die Lebensgewohnheiten insgesamt sind dabei entscheidend. Wenn Eltern und Großeltern zum Mittagessen Wasser trinken anstatt einem Softdrink, werden die Kinder das auch tun.
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