Der Winter lädt allein von den Temperaturen und der Witterung her nicht unbedingt zum Grillen ein. Und doch birgt die kalte Jahreszeit für echte Grill-Fans ihren Reiz. In anderen Ländern wie Kanada ist das Grillen zu jeder Tageszeit sogar normal. Das Wintergrillen hat sich auch bei uns zu einem beliebten Trend entwickelt und zaubert leckere als auch außergewöhnliche Gerichte auf den Teller.
So hat der Grill immer Saison und der Grillmeister steht mit einem angenehmen Heißgetränk am Feuer. Was im Winter besonders gut schmeckt und wie sich das Grillen zum Sommer unterscheidet, erklärt der folgende, kleine Ratgeber genauer.
Der Reiz am Wintergrillen
Beim Thema Winter gleiten die Gedanken sofort im Schnee bei frostigen Temperaturen. Eine gemütliche Grillparty scheint bei diesen Umständen fern. Kein Wunder: das Wintergrillen findet einen anderen Reiz, als ausgelassene Stimmung und Geselligkeit. Hier geht es mehr um das Entschleunigen und die Ruhe in der verschneiten Natur.
Meist wird der Grill schon bei Dämmerung entfacht, die Lichter in den Häusern leuchten und einige Schneeflocken fallen langsam zu Boden. Warme Kleidung und die richtige Ausrüstung dürfen natürlich nicht fehlen und diese beginnt beim Grill selbst.
Auf konstante Hitze achten
Im Winter herrscht eine geringe Außentemperatur, die das Grillen stark beeinflusst. Für die meisten Gerichte kommt es auf eine konstante Hitze an. Diese ist unter den Bedingungen im Schnee deutlich schwieriger zu halten. Gerade bei starkem oder sehr kaltem Wind kühlen die Briketts ab.
Zudem könnte Asche auf das Grillgut geweht werden. Im Winter ist deshalb ein Grill mit Deckel zu bevorzugen. Dieser sollte möglichst geschlossen bleiben, um für eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu sorgen.
Eine gelungene Alternative für den Winter ist der Gasgrill. Er hält die Temperatur viel einfacher, wenn das richtige Gas verwendet wird. Propangas ist am besten geeignet, da sich Butangas bei niedrigen Temperaturen schnell verflüssigt. Zudem sollte der Druckregler nicht einfrieren und somit seinen Dienst einstellen.
Mit einem ordentlichen Gasgrill gelingen die Gerichte am besten, ohne problematische Zwischenfälle. Das gewählte Modell sollte über einen Deckel verfügen. So ist wenige Minuten nach dem Anzünden auch im Winter die richtige Temperatur erreicht.
Was kann im Winter gegrillt werden?
Während im Sommer die Bratwurst oder leichte Gerichte locken, sind es im Winter die Braten und Steaks. Das liegt nicht nur am persönlichen Geschmack, sondern auch an der Saison von Fisch und Fleisch. Wildschwein, Lamm oder auch Gans sind in der frostigen Jahreszeit deutlich besser zu haben. Auch viele Fischsorten haben im Sommer keine Saison und sind nur schwer erhältlich.
Beliebt ist also saisonales und dunkles Fleisch. Passende Beilagen können ebenso auf dem Grill zubereitet werden, wie die Ofenkartoffel oder Kartoffelspieße. Daneben bieten sich frisches Rotkraut oder Fenchelgemüse mit Orangen an. Kalte Salate sind im Winter weniger als Beilage geeignet und dürfen ruhig für den Sommer aufbewahrt werden.
Tipp:
Glühwein oder Punsch muss nicht extra erwärmt werden. Er köchelt im Kessel oder im Dutch Oven neben dem Grill vor sich hin und wärmt die Gäste von innen.
Da sich die Grillzeit im Vergleich zum Sommer etwas verlängert, sollten die Fleischstücken nicht zu groß ausgewählt werden. Ein schwerer Braten auf dem Grill braucht also seine Zeit und sollten den ganzen Tag über garen können. Kleine Steaks oder Filets sind dagegen schneller durch.
Was nicht sofort von den Gästen verzehrt wird, landet am besten in einer Thermobox. So bleibt das Essen noch lange warm. Ein paar leckere Grillideen sind:
- marinierte Spareribs
- gegrillte Fleischspieße
- Wirsingkohl mit Käse
- gegrillte Forelle
- Rosenkohlspieße
- Kartoffelspieße vom Grill
- Schweinerippchen
- Hähnchenschenkel
- Gegrillte Süßkartoffel
- exotische Straußensteaks
- Wildschweinsteaks
Süßes schmeckt im Winter besser
Speziell im Winter steigt das Verlangen nach süßen Speisen und warmen Desserts. Wie wäre es mit einem süßen Flammkuchen oder einem leckeren Bratapfel vom Grill? Gerade die Weihnachtszeit ist für solche Speisen beleibt. Daneben gelingen gebackene Bananen auf dem Grill. Hier braucht die Frucht nur mitsamt Schale gegrillt werden. Ist die Schale schwarz, lässt sich die warme Banane im Inneren mit etwas Honig servieren.
Beleuchtung und Wärme auf der Party
Die Winterparty muss nicht unbedingt in den Innenraum verlegt werden. Mit einem Feuerkorb oder Heizstrahler gibt es zusätzliche Wärme am Grill und hält die Gäste länger unter freiem Himmel. Natürlich muss auch wetterfeste Kleidung getragen werden. Das beginnt bei warmen Stiefeln und endet bei einer ausreichend gefütterten Jacke.
Zudem startet das Wintergrillen meist während der Dämmerung. An den kurzen Tagen wird es schnell dunkel und ausreichend Beleuchtung ist gefragt. Dem Grillmeister ist mit einer Stirnleuchte geholfen. Außerdem sollte der Grillplatz gut ausgeleuchtet sein, um Verbrennungen zu vermeiden. Für die Gäste im Garten bieten sich Lichterketten, Kerzen und andere winterliche Leuchtelemente an, die für Gemütlichkeit und einen gewissen winterlichen Zauber sorgen.
Original auf oma-kocht.de | Aktualisiert: 1. Aug 2023