Pfeffernüsse sind zu Weihnachten ein Klassiker. Die festen, kleinen Lebkuchen-Häufchen bestechen mit einer würzigen Süße, die, je nach Menge an Pfeffer, durch eine leichte Schärfe bestechen.
Wenn du Schärfe nicht magst, kannst du den Pfeffer einfach weglassen. Lasse sie vor dem Verzehr ein paar Tage durchziehen, dann sind sie am besten.
Ein altes Rezept
Pfeffernüsse sind braune Lebkuchen, die eine erwünscht feste Konsistenz haben und mit einer bunten Mischung an Gewürzen aromatisiert sind. Sie werden klassischerweise mit Zuckerguss oder Schokolade überzogen.
Sie wurden im 18. Jahrhundert aus Offenbach am Main heraus berühmt und beliebt, sie wurden sogar bei Staatsempfängen serviert. Auch Goethe liebte laut Überlieferung Offenbacher Pfeffernüsse und ließ sie sich sogar bis nach Weimar schicken.
Warum heißt es Pfeffernüsse?
Der Name stammt nicht, wie oft vermutet, von einer Pfefferzugabe, die im Original-Rezept nicht enthalten war. Die Bezeichnung geht wohl vielmehr auf die mittelalterliche Bezeichnung “Pfeffer” für alle exotischen Gewürze zurück.
Pfeffernüsse mit Hirschhornsalz
Hirschhornsalz ist ein altes Backtriebmittel, dass für ein lockeres Backergebnis sorgt. Darüber hinaus sorgt es für eine lange Haltbarkeit. Heutzutage wird es chemisch hergestellt und kann unbedenklich verzehrt werden.
Lass dich nicht vom anfänglichen Ammoniakgeruch abschrecken, er verfliegt beim Backen schnell. Nimm die Pfeffernüsse nach dem Backen gleich aus dem Ofen und lasse sie abdampfen.
Du kannst die Pfeffernüsse statt mit Hirschhornsalz auch mit der gleichen Menge Natron backen. Natron braucht zum Aufgehen Säure, diese bringt der Honig in den Teig.
Da der Teig einige Zeit ziehen sollte, bevor er gebacken wird, kannst du kein Backpulver benutzen. Dieses verliert zu schnell seine Triebkraft und muss sofort verbacken werden.
Lagerung
Die fertigen Pfeffernüsse sollten luftdicht gelagert werden, am besten in einer Blechdose.
Probiere auch Elisenlebkuchen, Gefüllte Lebkuchenherzen oder Omas weihnachtliche Honigkuchen.
Pfeffernüsse wie von Oma
Zutaten
- 500 g Mehl
- ½ Teelöffel Hirschhornsalz
- 1 Esslöffel Milch
- 100 g Rohrzucker
- 200 g Honig
- 2 Eier
- 50 g Mandeln gemahlen, optional
- 2 Esslöffel Rum, oder 2 Tropfen Rumaroma
- ½ Teelöffel Zimt
- ¼ Teelöffel gemahlene Nelken
- ¼ Teelöffel weißer Pfeffer
- ¼ Teelöffel Kardamom, gemahlen
- ¼ Teelöffel Muskatnuss gemahlen
- ¼ Teelöffel Piment gemahlen
- ¼ Teelöffel Koriander, gemahlen
- 1 Messerspitze Salz
- 30 g Schweineschmalz, optional
Für den Guss:
- ½ Zitrone, entsaftet
- 150 g Puderzucker
- 100 g Kuvertüre
So wird’s gemacht
- Rühre das Hirschhornsalz in der Milch an bis es aufgelöst ist. Gib die Eier, den Zucker und die Hirschhornmilch in eine Schüssel und rühre alles so lange, bis es sehr schaumig ist und der Zucker aufgelöst.Erwärme den Honig in einem kleinen Topf und lasse ihn etwas abkühlen. Gib ihn zur Eimischung, ebenso wie den Rum / das Rumaroma. Vermische es gut.
- Röste die Gewürze für besonders viel Aroma in einer trockenen Pfanne, ohne Fett, kurz an. Gib dazu alle gemahlenen Gewürze, außer dem Zimt und dem Pfeffer, in die Pfanne und rühre es auf hoher Hitze unter Rühren durch. Gib die Gewürze dann abgekühlt in die Schüssel zu den anderen Zutaten und gib jetzt auch den Zimt und den Pfeffer dazu. Gib nach und nach das gesiebte Mehl dazu und knete alles gut durch bis ein fester Teig entsteht. Rolle diesen zu einer Kugel, wickele diese in Frischhaltefolie ein und lasse den Teig optimalerweise für 1 Woche, mindestens aber für 2 Tage, kühl liegen.
- Heize am Backtag den Ofen auf 200° C Ober-/Unterhitze (180° C Umluft) vor. Belege ein Backblech mit Backpapier.
- Lasse den Teig auf Zimmertemperatur kommen und knete ihn grob noch einmal durch. Trenne ihn in 3 Teile und rolle sie zu Strängen mit etwa 2 cm Durchmesser. Schneide gleichmäßige, kleine Stücke ab. Rolle sie mit der Hand zu Kugeln, die du in genug Abstand auf das Backblech drückst. So sind sie unten flach und oben kugelig.
- Backe deine Pfeffernüsse für 15 – 17 Minuten und lasse sie dann außerhalb des Ofens auf dem Blech abkühlen. Sie sind erst noch etwa weich und härten beim Abkühlen aus.
- Rühre für den Zuckerguss den Zitronensaft mit dem Puderzucker an, bis er klumpenfrei ist. Lege die Pfeffernüsse auf ein Gitter und bestreiche sie mit dem Puderzucker. Lasse den Guss aushärten. Schmelze in der Zwischenzeit die Kuvertüre im Wasserbad und rühre, bis sie glänzt. Dippe die Pfeffernüsse mit der Unterseite hinein und lasse sie wieder auf dem Gitter aushärten.
Das brauchst du:
- Rührschüssel
- Backblech*
- Backpapier
- Klarsichtfolie*
Original auf oma-kocht.de | Aktualisiert: 29. Sep 2023
Hallo, liebes Oma-kocht-Team, eine tolle Seite habt ihr hier. Auf der Suche nach einem Rezept für Pfeffernüsse bin ich auf eure Seite gestoßen. Der Teig habe ich bereits angesetzt und bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Ich backe zum ersten Mal Pfeffernüsse. Zwei Fragen habe ich jedoch noch. Warum kommt kein Fett in den Teig? Ich habe Hafermilch genommen, die nach dem Öffnen innerhalb von 5 Tagen verbraucht werden muss. Kann ich den Teig trotzdem 1 Woche im Kühlschrank liegen lassen? Vielen Dank, erst einmal für das tolle Rezept, aber euch für eure Antworten. Liebe Grüße aus dem Rheinland, Stephanie
Liebe Stephanie, halte uns gerne auf dem Laufenden, wie es wird. 🙂 Zur Hafermilch: Gebäck mit hohem Zuckeranteil ist generell länger haltbar als die Zutaten einzeln, das ist also kein Problem. Das Fett im Teig kommt sowohl aus dem Eigelb, als auch aus den gemahlenen Mandeln und der Milch. Du kannst bis zu 50 g Butter hinzugeben, aber der hohe Honiganteil macht Lebkuchen generell schon geschmeidig, so dass es nicht unbedingt extra Fett braucht.