Veröffentlicht am 4. September 2021. Autor: Susanne Queck
Gewürzspekulatius, die dunkelbraune, aromatische Variante der beliebten Weihnachtskekse kannst du auch einfach zu Hause backen. Im Grund sind Spekulatius Mürbekekse, die etwas weniger Fettanteil haben und somit knuspriger werden als andere Kekse.
Gewürze für Spekulatius
Typische Gewürze für Gewürzspekulatius sind
- Nelken
- Kardamom
- Zimt
- Muskatnuss
- Pfeffer
- evtl. Ingwerpulver
- evtl. Vanille
Diese Gewürze waren hier bei uns Importware und teuer. Daher kommt es, dass die Spekulatius entlang von Handelsrouten entstanden sind. Also in Belgien, den Niederlanden aber auch im deutschen Rheinland üblich sind.
Aufgrund der Gewürze könnte man denken, dass Spekulatius Lebkuchen sind, tatsächlich sind sie aber Mürbegebäck.
Wichtig ist auch ein starker Karamellgeschmack, der durch den braunen Zucker erzeugt wird. Dieser wird heutzutage meist mit Melasse eingefärbt, die diesen charakteristischen Geschmack unterstützt. Du kannst auch feinkörnigen Rohrzucker nehmen, erhöhe dann aber die Zuckermenge um etwa 10 %.
Besserwisserfakt:
Auch in Indonesien finden sich Spekulatius das ganze Jahr hindurch in den Bäckereien und Läden. Das liegt an der, unrühmlichen, ehemaligen Kolonialisierung durch die Niederlande.
Da die Gewürze eben so teuer waren, haben sich auch andere Varianten herausgebildet, wie den Butter-Spekulatius oder Mandel-Spekulatius.
Mach doch mal Spekulatius-Brotaufstrich daraus.
Wie funktioniert eine Spekulatiuswalze?
Für die typischen Bilder auf euren Gewürzspekulatiuskeksen walzt ihr mit der Spekulatiuswalze* auf dem dünn ausgerollten Teig entlang. Die rechteckigen Unterteilungen perforieren die einzelnen Kekse schon vor, sodass du sie dann nur noch voneinander lösen musst. Es kann sein, dass du dazu ein kleines Messer brauchst.
Achte darauf, die Walze immer nur kräftig zu rollen, nicht vorwärts zu schieben. Sollte einmal Teig kleben bleiben, entferne ihn vorsichtig, bevor du weitermachst.
Richtig lagern
Hebe deine selbstgemachten Gewürzspekulatius vollkommen verschlossen, am besten in einer Keksdose auf. Denn wie jedes Mürbegebäck ziehen sie Feuchtigkeit und verlieren dann ganz schnell ihren tollen Knack.
Probiere auch unsere anderen Weihnachtskekse, wie Honigkuchen, Butter-Spritzgebäck oder Spitzbuben-Rezept (Linzer Plätzchen)
Das Rezept
Omas beliebter Gewürzspekulatius
Zutaten
- 450 g Mehl
- 300 g Rohrzucker*
- 150 g Butter
- 3 EL Milch
- 1 Ei
- ½ TL Salz
- 2,5 TL Zimt*
- 1 TL gemahlene Nelken
- 1 TL Kardamom*
- ¼ TL weißer Pfeffer
- 1 kleine Messerspitze Muskatnuss, gemahlen
Anleitungen
- Gib Mehl, Zucker und Salz in eine große Schüssel und vermische sie. Schneide die kühlschrankkalte Butter in kleine Stückchen und verreibe sie nach und nach sorgfältig mit den Fingern mit dem Mehlgemisch. Jetzt kommen kalte Milch, Ei und alle Gewürze hinzu. Verknete den Teig zügig, bis er homogen ist. Forme eine Kugel und stelle diese abgedeckt für mindestens 2 h kalt. Das beste Ergebnis erhältst du, wenn du den Teig über Nacht, also für gut und gerne 12 h kalt stellst.
- Heize danach den Ofen auf 180° C Ober-/Unterhitze vor.
- Nimm den Teig nun wieder heraus und rolle ihn gleichmäßig auf einer bemehlten Oberfläche aus. Stich die Spekulatius mit passenden Formen aus oder benutze eine praktische Prägerolle aus Holz. Du kannst auch einfach Rechtecke oder Quadrate schneiden.
- Lege die Spekulatius auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und lasse sie für etwa 10-12 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Sie sind dann noch leicht weich, festigen sich aber, wenn sie erkalten.
Notizen
Das brauchst du:
- Backblech*
- Backpapier
Kurze Geschichte des Spekulatius
Der Name für das köstliche Weihnachtsgebäck kommt von “speculator” (“Bischof” oder “Aufseher”) ein Beiname des heiligen Nikolaus, nach dem das Gebäck benannt wurde. Wie viele Backwaren hat auch Gewürzspekulatius seine Wurzeln in der Religion und wird etwa seit dem 10. Jahrhundert gebacken.
Es wurde ursprünglich am 6. Dezember zu Ehren eben dieses Bischofs gebacken. Deshalb waren auf den Gewürzspekulatius traditionell Ausschnitte aus Legenden rund um den heiligen Nikolaus abgebildet. So konnte früher jeder, auch wenn er nicht lesen konnte, auf diesen Gebildekeksen etwas über die Legende lernen.
Die Kekse wurden in handgeschnitzten Holzformen, den Modeln, gebacken. Heute haben sich die Motive auf den kleinen Keksen jedoch verändert und erlaubt ist, was gefällt.
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